What remains of Edith Finch: Narrativität, Multimodalität, Ästhetik
Jan-Noël Thon
Unter den intermedialen Beziehungen, die die Literatur unterhält, ist die zur Welt der Computerspiele die jüngste und dunkelste. Zweifellos teilt sie mit dieser Welt spezifische narrative Strukturen, Prätexte und Symbolik; zugleich ist sie von ihr durch ein anderes Verständnis etwa von Virtualität und Simulation getrennt.
Im Herbstsemester 2024 organisiert das Zentrum für literarische Gegenwart eine interdisziplinäre Ringvorlesung, die versucht, den wechselseitigen Lernprozessen zwischen Literatur und Computerspiel – prominent ausgestellt etwa in Tonio Schachingers «Echtzeitalter», ausgezeichnet mit dem Deutschen Buchpreis 2023 – Schritt für Schritt nachzugehen. Anhand einiger kulturgeschichtlich bedeutsamer, ‹kanonisierter›, aber auch eigenwilliger und avantgardistischer Spiele, werden sowohl die diesen zugrundeliegenden Narrative und Epistemologien als auch die sich jeweils anders gestaltende Überschneidung von Programmiertechnik und Erzählverfahren analysiert. Das im Zentrum stehende Spiel dient dabei lediglich als Ankerpunkt grundlegender Reflexion.
Zu Wort kommen neben Vertreterinnen unterschiedlicher akademischer Disziplinen auch Gamedesignerinnen sowie renommierte Autor*innen, die sich in ihren Texten eingehend mit Computerspielen auseinandersetzen.
Am 19.12. spricht Jan-Noël Thon von der Universität Osnabrück über «What remains of Edith Finch».
Diese Veranstaltung ist öffentlich.
Veranstaltungssprache: Deutsch