Weiterschreiben im Exil
Polyphonie als dritter Raum in zeitgenössischen Exilliteraturen: Diskussion mit Ana Sobral, Wagdy El Komy und Joël Laszlo
Wagdy El Komy und Joël László arbeiten seit Jahren zusammen und haben sich im Rahmen des Projekts Weiter Schreiben Schweiz, einer Plattform für Exilautor*innen hierzulande, zu einem Tandem zusammengeschlossen. Als Übersetzer für El Komy aus dem Arabischen arbeitet László sehr eng mit dessen Texten zusammen – ein Austausch, der oft weit über die ‹blosse› Übertragung aus dem Arabischen ins Deutsche hinausgeht. Zudem erscheinen El Komys Kurzgeschichten aufgrund seiner aktuellen Asylsituation in der Schweiz erst in deutscher Übersetzung, bevor sie das Publikum in seinem Heimatland erreichen. Im Dialog mit den beiden Autoren und Ana Sobral, der künstlerischen Leiterin von Weiter Schreiben Schweiz, wollen wir den Implikationen einer neuen Exilliteratur nachgehen, die im Prozess des Übergangs, des Austauschs und der Übersetzung entsteht. Das Gespräch wird die Mehrsprachigkeit dieses Tandems reflektieren und zwischen Englisch, Deutsch und Arabisch wechseln.
Der Autor und Journalist Wagdy El Komy ist 1980 in Ägypten geboren, studierte Archäologie und schreibt heute für die arabischsprachige Kairoer Tageszeitung El Youm 7. Seit 2008 publizierte er fünf Romane und zwei Erzählbände und wurde 2016 mit dem Arab Thought Foundation Prize ausgezeichnet. In deutscher Übersetzung sind Texte von ihm in verschiedenen Literaturzeitschriften erschienen, unter anderem in die horen (Wallsteinverlag, 2021 und 2022) und in der NZZ (2021).
Joël László hat Geschichte und Islamwissenschaften studiert. Er lebt in Basel, schreibt Prosa, Hörspiele, Theatertexte und arbeitet als Übersetzer aus dem Arabischen. In der Spielzeit 2017/18 war er Hausautor am Theater Basel. Seit 2022 ist er Vorstandsmitglied des Deutschschweizer PEN-Zentrums.
Ana Sobral ist künstlerische Leiterin von Weiter Schreiben Schweiz, Literaturwissenschaftlerin und Moderatorin. Sie leitet in der Schweiz Workshops zu Postkolonialismus, Antirassismus und Rapmusik.
Veranstaltungssprache: Englisch, Deutsch und Arabisch
Diese Veranstaltung ist öffentlich.