Christoph Geiser: Poetik und Politik
Christoph Geiser gilt als einer der versiertesten Schweizer Erzähler der Gegenwart. Zugleich entsteht sein Werk seit Jahrzehnten in Auseinandersetzung mit politischen Umbrüchen und Entwicklungen in der Schweiz, in Europa, auf der ganzen Welt. Schon in den 1960ern als Kulturjournalist für der kommunistische Parteizeitschrift Vorwärts tätig, schreibt er Reportagen aus der noch jungen Sozialistischen Republik Vietnam. 1970 geht er infolge seiner Militärdienstverweigerung drei Monate ins Gefängnis. Früh reflektiert er in seinen Texten die politische Situation der Schwulen, die AIDS-Krise der 80er Jahre greift tief in sein Schreiben an und führt ihn zu einem neuen poetischen Selbstverständnis.
Anlässlich des Erscheinens von Meine Dienstverweigerung. Politische und ästhetische Schriften, dem zwölften Band der Geiser-Werkausgabe, spricht Philipp Theisohn an diesem Abend mit Christoph Geiser über Chancen und Grenzen einer «littérature engagée», über Abschied von Utopien, über schwule Literatur und natürlich über die Frage, ob und wie Literatur überhaupt politisch sein kann.
Veranstaltungssprache: Deutsch
Diese Veranstaltung ist öffentlich.